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Der Berg ruft...

Die Verklärung Jesu

1 Und nach sechs Tagen nahm Jesus zu sich Petrus und Jakobus und Johannes, seinen Bruder, und führte sie beiseits auf einen hohen Berg. Und er ward verklärt vor ihnen, und sein Angesicht leuchtete wie die Sonne, und seine Kleider wurden weiß wie ein Licht. 3 Und siehe, da erschienen ihnen Mose und Elia; die redeten mit ihm. 4 Petrus aber antwortete und sprach zu Jesu: HERR, hier ist gut sein! Willst du, so wollen wir hier drei Hütten machen: dir eine, Mose eine und Elia eine.
5 Da er noch also redete, siehe, da überschattete sie eine lichte Wolke. Und siehe, eine Stimme aus der Wolke sprach: Dies ist mein lieber Sohn, an welchem ich Wohlgefallen habe, den sollt ihr hören. 6 Da das die Jünger hörten, fielen sie auf ihr Angesicht und erschraken sehr.
7 Jesus aber trat zu ihnen, rührte sie an und sprach: Stehet auf und fürchtet euch nicht! 8 Da sie aber ihre Augen aufhoben, sahen sie niemand denn Jesus allein. 9 Und da sie vom Berge herabgingen, gebot ihnen Jesus und sprach: Ihr sollt dies Gesicht niemand sagen, bis das des Menschen Sohn von den Toten auferstanden ist. 

Der Berg ruft – ein Werbeheft mit diesem Titel wurde uns in den letzten Tagen zugesandt.

Der Extrembergsteiger Hans Kammerlander ist auf dem Titelbild zu sehen. Er steht mit ausgestreckten Armen auf einem Gipfel. Hans wie ihn seine Freunde nennen, hat fast alle 8.000-er erklommen. Er begleitet auch Wandergruppen in seiner Heimat Südtirol gibt Tipps und macht Mut, wenn es steil wird und erzählt von seinen Erfahrungen. Meine Frau und ich waren auch schon mit ihm unterwegs und haben die kleinen Gipfel erklommen. Wir wandern gerne und haben das Gefühl, erschöpft oben angekommen zu sein, schon öfter erlebt. Oft steht auf dem Gipfel ein Kreuz und es gibt ein Gipfelbuch, in dem man unterschreiben kann. Natürlich werden auch Fotos gemacht. Auch mit dem Prominenten Hans.

„Der Berg ruft“ das könnte auch die Überschrift sein für das Evangelium von heute vom Berg der Verklärung. Den Berg Tabor, der heute in Israel an die wunderbare Geschichte erinnert, haben wir nicht in der Hitze erklommen. Das war damals im Reiseprogramm nicht vorgesehen. Es gab viele Taxen, die uns Touristen in wenigen Minuten auf den engen und kurvenreichen Bergstraßen auf den Gipfel gebracht haben. Oben angekommen auf dem Berg Tabor im Norden Israels, der 588 Meter hoch ist, haben wir die Geschichte von der Verklärung gelesen. Es war ein warmer, sonniger Herbsttag und wir konnten uns einfühlen in die Geschichte und das helle Licht auch wahrnehmen. Glanz und Licht danach sehnen wir uns besonders in diesen Tagen mit Dunkelheiten und Angst vor der Ansteckung. 

Wir sind unsicher und die ganze Welt ist mit dieser Pandemie aus den Fugen geraten. Da brauchen wir Halt und Lichtpunkte. Die Jünger damals haben Gottes Herrlichkeit sehen dürfen. Sie waren wie entrückt und wollten, dass dieser Zustand andauert. „Lasst uns Hütten bauen“, sagen sie. Hier können wir für immer bleiben. 

Diesen Wunsch können wir gut verstehen und wir wissen gleichzeitig, dass zum Licht auch der Schatten gehört. In unserem Leben gibt es Höhen und Tiefen, Gipfel und Täler. Wir leben im Glanz und in der Dunkelheit. Umso mehr sehnen wir uns in diesen trüben Zeiten nach der Sonne und ihrem Glanz.

 

Der Predigttext aus dem Petrusbrief nimmt diese Sehnsucht auf: Und er bestärkt die Worte und Glaubenserfahrungen in unsicheren Zeiten. Lasst uns darauf hören und Kraft aus Gottes Wort schöpfen.

 2. Petrus1, 16-19

16 Denn wir sind nicht ausgeklügelten Fabeln gefolgt, als wir euch kundgetan haben die Kraft und das Kommen unseres Herrn Jesus Christus; sondern wir haben seine Herrlichkeit mit eigenen Augen gesehen. 17 Denn er empfing von Gott, dem Vater, Ehre und Preis durch eine Stimme, die zu ihm kam von der großen Herrlichkeit: Dies ist mein lieber Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe. 18 Und diese Stimme haben wir gehört vom Himmel kommen, als wir mit ihm waren auf dem heiligen Berge. 19 Umso fester haben wir das prophetische Wort, und ihr tut gut daran, dass ihr darauf achtet als auf ein Licht, das da scheint an einem dunklen Ort, bis der Tag anbricht und der Morgenstern aufgeht in euren Herzen.

 

Amen

Gehalten von Pfarrer Horst Leischner am 31.1.2021

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