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Lied des Monats: Du bist der Weg

Ref.: Du bist der Weg und die Wahrheit und das Leben.

Wer dir Vertrauen schenkt, für den bist du das Licht.

Du willst ihn leiten und ihm wahres Leben geben, 

ewiges Leben, wie dein Wort es verspricht.

1.) Das Brot bist du für den, der Lebenshunger hat.

Und wenn er zu dir kommt, machst du ihn wirklich satt.


2.) Die Tür bist du für den, der an sich selbst verzagt.

Du machst ihn frei, wenn er ein Leben mit dir wagt.


3.) Der Hirte bist du dem, den Lebensangst verwirrt:

Begleitest ihn nach Haus, dass er sich nicht verirrt.


4.) Der Weinstock bist du dem, der Kraft zum Leben sucht.

Wenn er ganz bei dir bleibt, dann bringt er gute Frucht. 


Text: Christoph Zehender 1990 / Melodie: Johannes Nitsch 1990

Geschmeidig ist die Melodie dieses neuen Liedes für den Neujahrstag.  Komponiert hat sie Johannes Nitsch, ein bekannter Musiker der popularmusikalischen Bewegung in Deutschland, der mit Musikern wie Manfred Siebald, David Plüss, Clemens Bittlinger und Siegfried Fietz zusammen gearbeitet hat. Sicher ist das keine „unzersingbare“ Melodie – aber sie ist eingängig und lädt vom ersten Hören an zum Mitsingen ein.  

Der Text von Christoph Zehender nimmt die „Ich-bin-Worte“ aus dem Johannesevangelium auf – kurze Aussagen über Jesus, die sich sehr für eine meditative Betrachtung eignen. Im Zentrum steht dabei das Wort aus Johannes 14,6: „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben, niemand kommt zum Vater denn durch mich.“ Als Anfang des Refrains kehrt die einprägsame Trias Weg, Wahrheit, Leben nach jeder Strophe wieder. Christoph Zehender legt den Schwerpunkt dabei ganz auf die positive Aussage von Joh 14,6. Das tut gut! Nicht um die Ausschließlichkeitsaussage „niemand kommt zum Vater denn durch mich“ geht es Zehender, sondern um ein positiv gefülltes Verhältnis zu Jesus. Das kann Jesu dir sein: Brot für deinen Lebenshunger; eine Tür, wenn du in dir selbst verschlossen bist; ein Begleiter, wenn du dich nicht mehr zurecht findest; eine Kraft, die dir hilft, dein Leben fruchtbar zu gestalten. 

Die Strophen beginnen jeweils mit einem Auftakt. In Strophe 1 und 2 liegt dadurch eine besondere Betonung auf dem „du“:

1.) Das Brot bist du für den, der Lebenshunger hat …

2.) Die Tür bist du für den, der an sich selbst verzagt …

In den folgenden Strophen liegt die Betonung dann jeweils auf dem „bist“

3.) Der Hirte bist du dem, den Lebensangst verwirrt …

4.) Der Weinstock bist du dem, der Kraft zum Leben sucht …  

Schön zum Ausdruck kommt diese unterschiedliche Akzentsetzung, wenn der Refrain nicht nach jeder Strophe wiederholt wird, sondern jeweils die beiden Strophen zusammen gesungen werden: 

Refrain / 1 und 2 / Refrain / 3 und 4 / Refrain. 

Das Lied passt gut zu der popularmusikalischen Liturgie aus dem EG-plus, die sich zum Beispiel für Familiengottesdienste oder Schulgottesdienste eignet. Wir könnten „Du bist der Weg“ als Graduallied zwischen den Lesungen singen oder als Credolied nach dem Evangelium. Für die Lesungen in diesem Gottesdienst eignet sich dann eine neuere Übersetzung wie z.B. die Basis-Bibel – so ergibt sich ein sehr stimmiger Duktus. In der Predigt wünsche ich mir dann aber eine kleine Anmerkung zum Text von Christoph Zehender: In der jeweils zweiten Zeile seiner Strophen kommen markant „wenn-dann“-Formulierungen vor. Solche Konditionalsätze sind schwierig, weil sie eine Bedingung formulieren, die Jesus ja gerade nicht stellt: 

Jesus sagt nicht: „Ich mache Dich frei, wenn du ein Leben mit mir wagst“, sondern „Ich mache Dich frei, deshalb kannst Du ein freies Leben wagen.“ Du meinst, das sei ein kleiner Unterschied? Mag sein, aber für eine evangelische Frömmigkeit ist es doch ein entscheidender Unterschied. 

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