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in Köthen / Anhalt

Die Fürstengruft

In der Gruft sind die Särge von 40 Mitgliedern des Fürstenhauses Anhalt-Köthen, darunter die von 10 Kindern, aufbewahrt.

Der älteste Sarg, der von Prinz Ludwig, dem Sohn des Dichterfürsten Ludwig, stammt aus dem Jahr 1624, der jüngste, der von Herzogin Auguste Friederike Esperanze, der Gattin Heinrichs, des letzten Herzogs von Anhalt-Köthen, aus dem Jahr 1855. Zu der Gruft in ihrer jetzigen Form wurden bei der großen Umgestaltung der Stadt- und Kathedralkirche in den Jahren 1866-68 drei vormalige Gruftanlagen zusammengefasst.

Die Köthener Linie der askanischen Fürsten und damit die Selbständigkeit des Landes Anhalt-Köthen beginnt mit dem im Jahr 1603 beschlossenen und drei Jahre später (1606) in Kraft getretenen Teilungsvertrag unter den fünf Söhnen des Fürsten Joachim Ernst von Anhalt. Ludwig (1579 bis 1630) wird der erste Fürst des Landes. Die Eigenstaatlichkeit Anhalt-Köthens endet nach dem Tod des kinderlos gebliebenen Herzogs Heinrichs mit der Vereinigung zum Herzogtum Anhalt-Dessau-Köthen Ende 1853. Von den in diesen 247 Jahren regierenden Fürsten und Regentinnen des Landes sind alle bis auf drei in der Gruft von St.Jakob beigesetzt. (Karl Georg Leberecht, gest. 1789 in Ungarn, August Christian Friedrich, gest. 1812 und beigesetzt unter einer Eiche im Schlosspark sowie Ferdinand, der als zum Katholizismus Übergetretener samt seiner Gemahlin in der katholischen Pfarrkirche St. Maria seine letzte Ruhe fand.)

Die Köthener Gruft bietet damit also – in Mitteldeutschland wohl einmalig – die nahezu vollständige Grablege des gesamten Fürstengeschlechts von Anhalt-Köthen über zweieinhalb Jahrhunderte.

Von besonderer Bedeutung sind die Särge Fürst Ludwigs, des Mitbegründers und Inspirators der „Fruchtbringenden Gesellschaft“, und von Fürst Leopold, der Johann Sebastian Bach als Hofmusiker nach Köthen berief. Insgesamt sind mehr als 9 Angehörige des Fürstenhauses in der Gruft beigesetzt, die Bach persönlich gekannt und seine Musik gehört haben. Aus dieser Zeit stammen auch die am prächtigsten ausgestatteten Särge, darunter der der Fürstin Gisela Agnes. Auch das letzte Regentenpaar, Herzog Heinrich und seine Frau, die mit dem Homöopathen Samuel Hahnemann befreundet waren,sind in der Gruft beigesetzt.

Besichtigung
An jedem 1. Sonnabend im Monat um 15.00 Uhr (nach der Stadtführung) sowie nach Vereinbarung Telefon 03496 214157 Pfarramt St. Jakob.

Ein Schmucksarg in Fürstengruft

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